Blutwiese
An der Börstelstraße, nahe der Nordumgehung, steht ein Findling mit der Inschrift:
Zur Erinnerung an das Gefecht bei Gohfeld auf der Blutwiese am 1. August 1759.
Auf der gegenüberliegenden Seite liegt die „Blutwiese“, heute ein Naturschutzgebiet in einer Größe von 26,5 ha mit wertvollen Feuchtbiotopen. Zwei Bänke laden ein, den hier heimischen Storch zu beobachten.
Aber warum heißt dieses Naturschutzgebiet Blutwiese?
Im „Siebenjährigen Krieg“, zwischen 1756 und 1763 kämpften alle damaligen europäischen Großmächte und zahlreiche kleinere Staaten. Franzosen, Österreicher, Russen, Schweden und Sachsen standen einer Koalition aus Preußen, Briten, Hannoveranern, Braunschweigern, Hessen, , Sachsen-Gothaern, Sachsen-Anhaltern und Schaumburg-Lippern gegenüber.
Das Jahr 1759 wurde zu einem Wendepunkt in der Weltgeschichte: Im Ergebnis stand eine entscheidende Schwächung Frankreichs und der Aufstieg Großbritanniens zur globalen Supermacht.
Auch im Kreis Herford hat diese kriegerische Auseinandersetzung Spuren hinterlassen. Als „Begleitgefecht“ der Schlacht bei Minden standen sich am 1. August 1759 auf dem Areal des „Gefechtes bei Gohfeld“ rund 14.000 Soldaten gegenüber. Der Erbprinz Karl von Braunschweig übernahm die Aufgabe, am Tag der Hauptschlacht bei Minden eine französische Sicherungstruppe bei Gohfeld zu zerschlagen. Seinen knapp 10.000 Mann standen 4.000 Franzosen unter dem Befehl des Herzogs de Brissac gegenüber. Viele Soldaten verloren ihr Leben.
In Erinnerung an dieses Gefecht wurde der Gedenkstein aufgestellt und die feuchte Wiesenniederung wird bis heute als Blutwiese bezeichnet.