Artenschutz
Der Artenschutz dient dem Schutz und der Erhaltung der heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Die artenschutzrechtlichen Verbotsbestimmungen sind in den §§ 39 und 44 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) geregelt. Zu den geschützten Tierarten zählen z.B. alle europäischen Vogelarten, alle Fledermausarten, bestimmte Säugetierarten (wie z.B. Siebenschläfer) und bestimmte Insektenarten.
Geschützt sind nach dieser Rechtsbestimmung auch die Nist-, Brut-, Wohn- und Zufluchtsstätten dieser Arten.
Hecken, Gebüsche und andere Gehölze sind in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September als mögliche Nist-, Brut-, Wohn- und Zufluchtstätten für die heimische Tierwelt zu erhalten. In diesem Zeitraum ist es verboten, diese abzuschneiden oder auf den Stock zusetzen. Zulässig sind nur schonende Form- und Pflegeschnitte.
Des Weiteren dürfen Röhrichte in der Zeit vom 1. März bis 30. September nicht zurückgeschnitten werden.
Amphibienschutz
Bereits seit vielen Jahren werden in Löhne an viel befahrenen Straßen zuerst vom ehrenamtlichen Naturschutz und später von der Stadt Löhne Krötenzäune aufgestellt und betreut. Wandernde Kröten, Grasfrösche und Molche sollen so sicher zu ihrem Laichgewässer geleitet werden.
Kröten, Frösche und Molche, welche zu den Amphibien gehören, überwintern in ihrem Überwinterungsquartier im Wald und Garten unter Baumwurzeln und Moos (Winterruhe). Bei ansteigenden Temperaturen verbunden mit reichlich Niederschlag kriechen sie im Frühjahr ab Ende Februar aus ihrem Winterquartier hervor und machen sich auf den Weg zu ihrem Geburtsgewässer. Auf diesem Weg müssen sie manche gefährliche Situation überwinden. In den späten Abendstunden oder frühen Morgenstunden kann man die Amphibien bei ihrer Wanderung über Acker, Wiese und Wald beobachten. Viele werden auf diesem beschwerlichen Weg überfahren.
Deshalb werden in jedem Frühjahr entlang der Wanderungsstrecken Krötenzäune aufgestellt. In eingegrabenen Eimern werden die Amphibien gefangen und von den Bundesfreiwilligen der Stadt Löhne über die Straße getragen. So können sie ihren Weg zum Laichgewässer sicher fortsetzen. Seit 1992 sind das ca. 23.000 Tiere.
An diesen Straßen werden Amphibienzäune aufgebaut:
- Bünder Straße
- Börstelstraße
- Hahnenstraße/ Kochbusch
- In den Tannen
- Ulenburger Buchenallee
Auch Warnschilder weisen auf die wandernden Amphibien hin und das nicht nur an den oben genannten Straßen.
Löhner Bürgerinnen und Bürger, die an weiteren Straßen wandernde Amphibien in großer Zahl entdecken, sollten sich bitte bei der Stadt Löhne melden.
Insektenschutz
Insekten sind die artenreichste Tiergruppe und machen über 70 % der Tierarten in Deutschland aus. Sie haben unersetzbare Funktionen in Ökosystemen und Kulturlandschaften. Deshalb ist es alarmierend, dass aufgrund von wissenschaftlichen Untersuchungen in Deutschland ein Verlust von Insektenarten dokumentiert wurde. Es sind aber nicht nur seltene Arten, die an bestimmte Lebensräume angepasst sind, die zurückgehen. Eine Studie von Wissenschaftlern in Krefeld hat ergeben, dass die Masse der Insekten abgenommen hat.
Insekten halten die Bodenfruchtbarkeit aufrecht, sie bestäuben Kultur- und Wildpflanzen, sie wirken als Nützlinge gegen Schädlinge, halten den Nährstoffkreislauf aufrecht und sind Nahrungsgrundlage für zahlreiche andere Tiere. Der Rückgang der Insektenmass hat weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Artenvielfalt an Vögeln, Fledermäusen und Amphibien und auch auf den Menschen.
Die Stadt Löhne und der Rat der Stadt Löhne haben es sich zum Ziel gesetzt, dem Insektenschwund entgegenzuwirken, in dem Obstwiesen, Blumenwiesen und Blühstreifen angelegt werden. Hier sollen viele Tierarten - und die Insekten - einen Lebensraum und eine Nahrungsgrundlage finden.
Wichtig ist jedoch nicht nur ein Nahrungsangebot, sondern auch ein Lebensraum und Nahrungsangebot für die Nachkommen. So finden Schmetterlinge ihre Nahrung in den Blüten der unterschiedlichsten Wildpflanzen. Ihre Larven, die Raupen, leben aber z.B. von Brennnesseln oder verschiedenen langwachsenden Grasarten in der Wiese. Fehlen die in Garten und Landschaft, dann fehlen auch die Schmetterlinge.
Der Flyer "Insekten schützen und ihre Vielfalt bewahren" zeigt Möglichkeiten, die jeder Einzelne für den Erhalt der Insektenvielfalt tun kann.